Wettbewerb „Die 10 Besten" – 2008
Mit hervorragenden Einzelleistungen und einem insgesamt exzellenten Niveau haben die Teilnehmer des MVG-Nachwuchswettbewerbes „Die 10 Besten“ am 7. Mai in Bad Überkingen Juroren und Gäste begeistert. Am Ende siegte Hauke Pohl vom Hotel „Traube Tonbach“ in Baiersbronn knapp vor seiner Kollegin Katharina Hill, die im gleichen Betrieb lernt. Dritter wurde Tom Harari, ebenfalls „Traube Tonbach“.
Der Eindruck, dass hier Azubis eines einzigen Spitzenbetriebes den Wettbewerb souverän dominiert hätten, täuscht allerdings. Juroren und fachkundige Gäste waren sich am Ende des Abends einig: Selten war die Leistungsdichte bei den „10 Besten“ so hoch. Der Ruf des MVG-Wettbewerbes als eine der absoluten Top-Veranstaltungen für den Spitzenköche-Nachwuchs im Land wurde eindrucksvoll bestätigt.
„Es war ein großartiger Wettbewerb, und es waren ganz, ganz schwere Entscheidungen für die Jury“, berichtet Wettbewerbs-Organisator Walter Bauhofer von der Landesberufsschule in Bad Überkingen, die auch in diesem Jahr wieder Gastgeber des MVG-Wettbewerbes war.
Hauke Pohl, Katharina Hill und Tom Tahari konzentriert am Herd.
Ganz links Wettbewerbs-Organisator Walter Bauhofer und MVG-Ehrenpräsident Friedrich Nagel. Vorn im Bild die drei Erstplatzierten.
In der Tat: Wer während des Wettbewerbes von der Ferne zum Jurorentisch hinüberkiebitzte, sah dort gestandene Küchenmeister, die sich bei aller professionellen Wertungsstrenge immer wieder mit erkennbarer Freude von den Leistungen der jungen Teilnehmer begeistern ließen und ihre Verkostungs-Pflichten mit Hingabe und offenkundigem Genuss erfüllten. Mehrfach wurden Gerichte von der Jury mit der Höchstnote 10 bewertet. Im Klartext: Die Teilnehmer, die alle noch vor ihrer Abschlussprüfung stehen, brachten reihenweise veritable Spitzenküche auf die Teller, so dass bis zum Dessert kein klarer Favorit in Front lag – ganz einfach, weil’s so viele sehr gute Leistungen gab.
Anspruchsvolle Aufgabe
Die Aufgabe beim MVG-Wettbewerb „Die 10 Besten“ ist anspruchsvoll: Die Teilnehmer hatten aus einem vorgegebenen Warenkorb ein Vier-Gänge-Menü für jeweils acht Personen zuzubereiten. Zu verwenden waren dabei folgende Pflicht-Komponenten:
Artischocken für die kalte Vorspeise, Saibling fürs Zwischengericht, Kalbsbacken für das Hauptgericht und Erdbeeren fürs Dessert. Bewertet werden die Originalität der Menü-Zusammenstellung, saubere und professionelle Arbeitsweise sowie selbstverständlich die Optik der Geschmack der zubereiteten Gerichte.
Wettbewerbssieger Hauke Pohl überzeugte Juroren und Gäste mit folgendem Menü:
- Mousse de Tatar von der Artischocke mit getrockneter Tomate, dazu Carpaccio vom Weiderind mit gehobeltem Parmesan und Pinienkern-Vinaigrette.
- Warm geräucherter Saibling auf Fenchel-Spinat mit Weißweinsoße
- Kompott von der Kalbsbacke und soufflierte Wachtelbrust mit Gänseleber, dazu glasierter Frühlingslauch und Kartoffel-Karottenstampf
- Panna Cotta und Erdbeeren im Glas mit tasmanischem Pfeffer, Eisenkraut-Joghurt-Eis und Schaumwein-Sabayon
Begleitet wurden Vorspeise, Zwischengericht und Hauptgang von Weinen der Remstalkellerei – einem fruchtig-frischen 2006er Sauvignon Blanc sowie einem im Barrique gereiften Spätburgunder des Jahrgangs 2005. Zum Dessert wurde ein Apfel-Eiswein („Eis-Apfel“) von Jörg Geiger aus Schlat gereicht.
Der Hauptgang des Siegerenüs: Kompott von der Kalbsbacke und soufflierte Wachtelbrust mit Gänseleber, dazu glasierter Frühlingslauch und Kartoffel-Karottenstampf von Hauke Pohl.
Katharina Hill, die Zweitplazierte, kreierte zum Hauptgang geschmortes Kalbsbäckchen und Bries mit Flusskrebsen, gebratenem Spargel und Polentaravioli mit glasierten Morcheln.
Auch andere hatten Hervorragendes zu bieten: Zum Beispiel Sandra Reimann vom Hotel Adler in Asperg mit ihrem Fischgang: Involtini von Saibling und Jakobsmuschel mit Honig-Senf-Sauce auf Zitronen-Blattspinat.
Ein feines Dessert mit starker Optik: Trilogie von der Erdbeere, kleiner Kuchen, Süppchen und Sorbet von der Erdbeere. Kreiert von Mareike Meßmer vom Restaurant Burg Staufeneck in Salach.
"Motivation fürs spätere Berufsleben"
Auf die Bedeutung der Wettbewerbe hatte zu Beginn der Veranstaltung schon Friedrich Nagel, Ehrenpräsident der Meistervereinigung Gastronom, hingewiesen. „Die Teilnahme an einem solchen Wettbewerb erfordert Mut, Können, Courage und Selbstsicherheit. Man kann diese Leistung gar nicht hoch genug einschätzen. Aber wer sich hier erfolgreich beteiligt hat bezieht daraus eine ungeheuer wichtige Motivation fürs spätere Berufsleben.“
Wertvolle Preise
Motivierend sind freilich auch die Preise, die von Fördermitgliedern der Meistervereinigung gestiftet wurden. Sieger Hauke Pohl freute sich über eine Scheck der Firma Dinkelacker im wert von 1000 Euro; die Zweitplatzierte Katharina Hill erhielt einen wertvollen Messerkoffer der Firma Dick, und für Tom Harari gab’s ein Mountain-Bike von der Mineralbrunnen Überkingen-Teinach AG im Wert von 700 Euro. Auch die übrigen Wettbewerbteilnehmer gingen nicht leer aus: Die Firma MEGA stiftete Warengutscheine, und vom Matthaes-Verlag in Stuttgart gab’s interessante und wertvolle Fachbücher.