Schwäbischer Whisky aus dem Biosphärengebiet
Im Lenninger Tal am Fuße der Schwäbischen Alb vermutet man so manches. Jedoch kaum eine kleine, aber feine Whisky-Destille. Der Destillationsbetrieb besteht schon seit drei Generationen und ist ein Musterbeispiel für regionale Produkte.
Andreas Bosch ist Destillateur aus Leidenschaft in der dritten Generation. Der Gründer, sein Großvater Johannes Renz, hatte einen landwirtschaftlichen Betrieb mit Obst und Viehwirtschaft. Im Winter gab es nicht viel zu tun, die Rohstoffe waren durch die Landwirtschaft schon vorhanden, und so wurde die Brennerei gegründet. 1986 haben die Eltern den Betrieb übernommen. Im Jahr 2000 hat Andreas Bosch den Fachwirt in Offenburg gemacht und anschließend eine Ausbildung zum Brenner. Am Anfang wurden in der Brennerei Bosch nur Obst- und Beeren-Destillate hergestellt. Andreas Bosch hat an den Versuchen mit im Fass ausgebauten Destillaten an der Universität Hohenheim bei Dr. Bartels mitgewirkt. Somit war die Idee des schwäbischen Whiskys geboren. Er wollte etwas Besonderes produzieren und brannte nicht mit Korn, sondern mit Alb-Dinkel. Da die Dinkelbeschaffung schwierig war, ging er dazu über, seinen Alb-Dinkel selbst anzubauen. Somit kann Andreas Bosch eine Top-Qualität ohne Preisschwankungen garantieren.
Was treibt Andreas Bosch an?
Er ist fasziniert von der Veränderung des Produktes über das Fass, die Luft und weitere Faktoren. Jedes Produkt hat seinen eigenen Charakter. Der Korngeschmack des Dinkels ist schmeckbar und wird von Andreas Bosch speziell herausgearbeitet. Er lagert seine Whiskys in 225 Liter Barrique-Fässern, die aus der französischen Limousin-Eiche hergestellt werden. Nur diese Eiche garantiert eine gleichbleibende Qualität und einen eleganten Vanille-Geschmack. Die Fässer werden nach konkreten Vorgaben von Andreas Bosch mit einer Flamme geröstet, man sagt auch „getoastet“.
Wie wird schwäbischer Whisky hergestellt?
Das Korn (Gerste, Dinkel, Weizen, Roggen) wird geschrotet. Mit der Schale, aber ohne Spelz, die Außenschale wird mit einem Gerbgang entfernt, dann wird das Schrot in 70 Grad C heißes Wasser eingerührt. Dabei werden die Geschmacksstoffe und Stärken aufgespalten. Die Masse wird auf 50 Grad C abgekühlt und Malz wird zugegeben. Dann beginnt die Amylase, ein chemischer Prozess, der das Getreide aufspaltet und Zucker freisetzt. Erst diese Maische ist brennbar und kann zum Destillat verarbeitet werden. Die Maische wird auf 25 Grad C erwärmt und es wird Hefe zugegeben, die auch den Geschmack bestimmt. Die Maische wird in Edelstahl-Tanks gekühlt, da die Gärung die Maische um bis zu 10 Grad C mehr erwärmt. Nach weiteren fünf Tagen wird sie gebrannt. Die Besonderheit des Whiskys von Andreas Bosch ist, dass er auf zwei Mal destilliert wird. Erst der Raubrand und dann der Feinbrand. Bei einer Fasslagerstärke von 68 Vol. % wird das Destillat in Fässer abgefüllt und fünf Jahre gelagert. Ab drei Jahren Fasslagerung darf das Produkt Whisky genannt werden. Durch die Verdunstung im Fass verliert der Whisky ca. 4–10 Vol. % Alkohol. Diesen Verlust nennt man „Angelshare“. Die Lagerung der Fässer ist eine Philosophie für sich. Manche Destillateure lagern die Fässer unter dem Dach und unterziehen den Whisky bewusst hohen Temperaturschwankungen. Manche lagern sie, wie Andreas Bosch, im Keller bei gleichbleibenden Temperaturen.
Whisky mit Torf aromatisieren
In Deutschland wird Malz nicht mit Torf aromatisiert, da Torfmoore unter Naturschutz stehen und es in Deutschland keinen stechbaren Torf gibt. Andreas Bosch aromatisiert seinen Whisky aus Überzeugung nicht, um den feinen Korngeschmack nicht zu überlagern
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Bosch Edelbrand
Andreas Bosch
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