Born to be Cook
Sie ist jung, sie ist hübsch, und dass sie exzellent kochen kann, hat Fabienne Matt beim diesjährigen Nachwuchswettbewerb „Die Besten 10“ eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Aus Bachforelle, Alblinse, Kalbsbäckle, Lamm, Dinkelgrieß, Joghurt, Grapefruit und Reis zauberte die Auszubildende der Traube Tonbach ein meisterverdächtiges 4-Gänge-Menü, das ihr den ersten Platz einbrachte. Für das Meistermagazin haben wir mit der begeisterten Motorradfahrerin nicht nur über das Kochen gesprochen.
Fabienne, Sie konnten in diesem Jahr unseren Nachwuchswettbewerb der Meistervereinigung gewinnen. Herzlichen Glückwunsch! Die Jury war sehr überzeugt von Ihrer Leistung. Wie sind Sie denn überhaupt zum Kochen gekommen?
Ich habe schon immer gerne mit Lebensmitteln gearbeitet und schon in Omas Küche damit experimentiert. Mein Onkel besitzt auch ein eigenes Restaurant, das Gasthaus Krone in Elzach, in dem ich in der Küche gejobbt habe. Dort habe ich zum ersten Mal in die Gastronomie reingeschnuppert und mir hat es gefallen.
Und wie kam es dann zu der Entscheidung, eine Ausbildung als Köchin zu machen?
Nach dem Abitur wollte ich erst mal ein wenig rumreisen und die Welt sehen. Meine Brötchen habe ich zuvor durch zahlreiche verschiedene Jobs verdient. Somit hatte ich einen groben Einblick in die Arbeitswelt. Ich habe gemerkt, dass ich körperlich und geistig gefordert werden will und einer abwechslungsreichen und kreativen Arbeit nachgehen möchte. Dann habe ich ein zweiwöchiges Praktikum in der Traube Tonbach absolviert und mich dazu entschieden, dort den Kochberuf zu erlernen. Ausschlaggebend war dort vor allem das tolle Arbeitsklima und die vielen Perspektiven, die das Haus bietet.
Ja, das ist ja auch ein wirklich toller Betrieb. Was war denn bisher die spannendste Veranstaltung, für die Sie bei Harald Wohlfahrt kochen durften?
Ohje, da muss ich überlegen … Mit Sicherheit war der Medienpreis in Baden-Baden ein spannendes Event mit vielen Promis, das die Traube gecatert hat. Aber auch wenn Gastköche wie Christian Bau oder Dieter Müller in unserer Küche zu Besuch sind und einen Abend gestalten, kann man viel dazulernen und mitnehmen. Aber richtig spannend sind die Abende, bei denen das Haus voll ist und das Restaurant ausgebucht. Da ist man richtig angespannt, freut sich aber auch auf den bevorstehenden Stress.
Wenn Sie frei haben, kochen Sie dann auch daheim? Eher was Schnelles oder nehmen Sie sich Zeit?
Ich bin da sehr praktisch veranlagt und esse, was der Kühlschrank hergibt. Klar koche ich gerne auch mal ausgiebig für meine Familie, doch meistens habe ich dafür gar keine Zeit in meiner Freizeit. Viel wichtiger sind dann Aktivitäten mit Freunden.
Wie sieht denn Ihre Küche daheim aus und was haben Sie immer im Kühlschrank?
Momentan habe ich leider noch gar keine eigene Küche. Mein Kühlschrank im Personalwohnheim beinhaltet leider wenig. Ich komme selten dazu, mir dort etwas zu machen.
Gibt es ein Lieblingsgericht?
Gute Frage … SchniPoSa mit viel Rahmsoße vom Onkel ist bis jetzt der Dauerbrenner.
Worauf achten Sie denn besonders, wenn Sie mal privat essen gehen?
Ich glaube, das ist eine Berufskrankheit, aber man achtet auf alles. Egal ob Service, Tischdeko oder Zubereitung des Essens. Man sieht es mit anderen Augen und nimmt sehr viel wahr. Was nicht heißt, dass ich dann ständig kritisiere, sondern mich für diese Dinge sensibilisiere und Erfahrungen und Meinungen sammle.
Gibt es denn irgendwas, was Sie nicht verarbeiten, kochen oder essen würden?
Ein absoluter Feind sind Schnecken für mich. Die würde ich nicht einmal probieren wollen. Innereien aller Art sind auch nicht mein Fall, aber zum Verarbeiten kein Problem. Ansonsten gehört es zum Beruf dazu, dass man alles einmal testen sollte, finde ich. Da haben Sie wohl recht. Ohne kulinarische Toleranz kommt man als Koch nicht weit.
Was tun Sie in Ihrer Freizeit, wenn Sie nicht in der Küche stehen?
Ich treffe mich viel mit Freunden oder fahre zu meiner Familie ins Elztal. Was ich sehr wichtg finde, ist auch den Kontakt zu meinen Freunden zu halten, die nicht in der Gastronomie tätig sind; was sich aber als sehr schwierig erweist, da man eben meistens dann arbeitet, wenn die anderen Zeit haben. Hobbys und ausreichend Schlaf kommen da leider auch zu kurz. Momentan lerne ich natürlich auch noch viel für die Abschlussprüfungen.
Ja, Ihre Ausbildung in der Traube Tonbach geht ja schon bald zu Ende? Wo wird Sie Ihr Weg noch hinführen?
Darauf bin ich auch gespannt. Erst mal will ich nach meiner Ausbildung Erfahrungen in anderen Bereichen der Gastronomie, durch Praktikas, sammeln. Vor allem die Organisiation von Events und Caterings interessiert mich. Den Winter möchte ich gerne Saison arbeiten in den Skigebieten in Österreich oder Schweiz. Aber da der Beruf sehr viele Perspektiven mit sich bringt, bin ich noch unentschlossen, welche Sparte ich verfolgen möchte und wohin es mich zieht. Aber in der Gastronomie bleibe ich auf jeden Fall.
Na, dann wünschen wir Ihnen viel Glück und weiterhin viel Erfolg.
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