MVG-Ausflug 2018 - nach Dresden
3-Tage Genusstour vom 15. bis 17. Oktober 2018
Auftakt unserer Reise bildete die Stippvisite bei der Firma MEGA, Fachzentrum für die Fleischerei- und Gastronomie GmbH in Dresden. Auf dem ehemaligen Gelände des alten Innungsschlachthofs steht heute ein neuer Großmarkt, Zerlege- und Verarbeitungsbetrieb. Wir erhielten eine Betriebsführung mit großzügigem Imbiss. So gestärkt ging es weiter zum Hotel.
Wir wurden sehr herzlich im tollen 5-Sterne Hotel Bülow Palais empfangen. Hoteldirektor Ralf Kutzner, der dankenswerter Weise die Highlights dieser Reise für uns mit organisiert hat, hat ursprünglich in Baden Württemberg im Hotel Sonne Post Murrhardt Koch gelernt.
Zum Abendessen gings ins Restaurant e-VITRUM in der gläsernen Manufaktur von Volkswagen. Dieses auf zwei Ebenen verteilte Erlebnisrestaurant ist eines der ersten gastronomischen Adressen in Dresden. Das Team um Mario Pattis bot mit seiner Menüfolge einen genussvollen Abend in einer ungewöhnlichen Location.
Am Dienstag wurden wir von Frau Beyrich, der Concierge im Hotel Bülow Palais zur Stadtführung abgeholt. Erste Station war der „goldene Reiter“, das blattvergoldete Standbild des sächsischen Kurfürsten und polnischen Königs, August des Starken am Neustädter Markt.
Die Frauenkirche, das steinerne Wahrzeichen der Stadt, war unsere nächste Station. Am 13. Februar 1945 wurde Dresden im Bombenhagel zerstört. Die Frauenkirche hielt noch zwei Tage länger, bevor durch die Feuersbrunst der Sandstein der Pfeiler zermürbt war und sie die Last der 12 000 Tonnen schweren Sandsteinkuppel nicht mehr tragen konnten und die Kirche in sich zusammen stürzte. Von 1993 bis 2005 wurde sie nach historischem Vorbild und unter Verwendung des originalen Materials wieder aufgebaut.
Neben dem Neumarkt und Zwinger sahen wir auch die Porzellanwand „der Fürstenzug“ genannt. Dieses überlebensgroße Bild eines Reiterzuges aufgetragen auf 23.000 Fließen aus Meissner Porzellan ist mit seinen 102 Metern das größte Porzellanbild der Welt. Es stellt die Ahnengalerie der in Sachsen herrschenden Markgrafen, Herzöge und Könige dar. Auch hier ließ uns das unglaubliche Detailwissen von Frau Beyrich staunen.
Beim Rundgang durch die Semperoper erfuhren wir, dass es sich bereits um den dritten Bau dieses Gebäudes handelt. Die beiden „Vorgänger“ sind abgebrannt, bzw. im Krieg zerstört worden. Wir staunten über die faszinierende Architektur des im Stil der italienischen Hochrenaissance nach Orginalvorlagen rekonstruierten Gebäudes und über die reich verzierten Räumlichkeiten.
Viele interessante Details, wie z.B. die digitalanzeigende 5-Minutenuhr, die von den Rängen abgelesen werden kann und die Information, dass die Bestuhlung für den Opernball vollständig abgebaut wird, rundeten die Führung ab.
Durch die lange Trockenheit wurde die Schifffahrt auf der Elbe eingestellt und dieser Programmpunkt abgesagt. Durch unseren mehrstündigen Stadtrundgang waren wir alle sehr hungrig. Wie durch Zauberhand hielt ein kleiner Lieferwagen mit Backwaren in der Nähe. Der Bäckersfrau haben wir das komplette Angebot von Dresdner Eierschecke und Mohnkuchen abgekauft. Sehr lecker!
Der nächste Programmpunkt war das „blaue Wunder“, das sich als Loschwitzer Brücke über die Elbe herausstellte. Mit der historischen Standseilbahn ging es hinauf zum „weißen Hirsch“. Dies ist jedoch kein Restaurant, sondern ein Villenstadtviertel. Vom Loschwitzer Elbhang genossen wir nicht nur die malerische Aussicht auf Dresden, sondern im nahen Gartenlokal eine kleine Erfrischung.
Der Bus brachte uns zur „Pfunds Molkerei“, die mit 247,9 Quadratmeter handbemalten Fließen ausgestattet ist und als eine der „schönsten Molkereien der Welt“ gilt.
Nach diesem erlebnisreichen Tag begann der Abend mit dem Aufstieg auf den Turm der Dreikönigskirche zum Aperitif und sehr interessantem Amuse Geule mit Aussicht.
Krönender Abschluss bildete jedoch das 7-Gänge Menü im Sternerestaurant Caroussel im Bülow Hotel. Küchenchef Benjamin Biedlingmaier kommt ursprünglich aus Wiesensteig.
Am letzen Tag unserer Reise ging es in die Porzellanmanufaktur in Meissen. Neben einer Führung in der Ausstellung konnten wir an drei Schau-Arbeitsplätzen sehen, welche Arbeitsschritte für die Porzellanherstellung und Gestaltung notwendig werden. So erfuhren wir dass, z.B. ein „Bossierer“ die einzelnen Porzellanteile zusammenfügt, dass es einen Glühbrand, einen Glattbrand und einen Farbbrand gibt und dass die berühmten gekreuzten Schwerter auf den Rohling nach dem Glühbrand aufgebracht werden.
Letzter Programmpunkt war die Kellerführung mit Verkostung im Weingut Schloss Proschwitz des Prinzen zur Lippe. Es liegt oberhalb der Elbe mit Blick auf Meissen. Das Weingut ist eines der ältesten privaten Weingüter in Sachsen. Bis zur Reformation befanden sich die Proschwitzer Weinhänge im Besitz des Bischofs von Meissen. Hier wurde der Großteil des Messweins für ganz Sachsen produziert. Das Weingut ist seit 1996 in den Verband Deutscher Prädikats- und Qualitätsweingüter (VDP) aufgenommen. Die Rebfläche beträgt 98 Hektar und der Großteil der angebauten Rebsorten sind grauer und weißer Burgunder, Müller-Thurgau, Elbling, Riesling und Scheurebe.
Auf der Rückfahrt legten wir im Gasthaus Rottner in Nürnberg eine kulinarische Pause ein.
Fazit: Dresden ist mehr als eine Reise wert!
Herzlichen Dank an alle Mitreisenden, Herrn Hoteldirektor Ralf Kutzner, Frau Beyrich und Ehrenpräsident Walter Hofmann.
Bildnachweis:
Meistervereinigung Gastronom